Montag, 26. Dezember 2011

Lieblingslieder 2011: 20 - 16

20 Wye Oak // Civilian

In einer etwas gerechteren Welt wären Wye Oak mit ihrer Mischung aus Folk und Indie-Rock 2011 ordentlich durch die Decke gegangen. Immerhin der Titeltrack »Civilian« erntete die verdiente Aufmerksamkeit.

19 James Blake // Lindisfarne


Auch wenn der Hype mit den verstreichenden Monaten ein bisschen abflaute: James Blakes gleichnamiges Debütalbum ist ein wunderbarer Spagat zwischen unkonventionellem Pop und elektronischer Extravaganz. Bestes Beispiel ist »Lindisfarne«, das auf dem Langspieler noch aus zwei Akten besteht, in der gekürzten Version aber mindestens genau so strahlt.

18 Yuck // Suicide Policeman
Yuck sind der lebende Beweis dafür, dass die neunziger Jahre musikalisch gar nicht so übel gewesen sein können. Auf ihrem Debüt klingen die vier Londoner wahlweise mal nach Sonic Youth, mal nach Dinosaur Jr. Das ist vielleicht nicht besonders innovativ, unterhaltsam ist es allemal.


17 Jamie XX // Far Nearer
Mit »Far Nearer« ist dem jungen Briten, hautptberuflich für die MPC bei The XX verantwortlich, der Dubstep-Track 2011 gelungen. Rhytmisch-vertrackt, melancholisch und trotzdem äußerst tanzbar.


16 Daughter // Youth 
Gerade einmal vier Songs hat die britische Singer-Songwriterin Elena Tonra aka Daughter im scheidenden Jahr veröffentlicht. Alle von einer beeindruckenden Strahlkraft, die es unmöglich macht, sich der Stimme von Tonra zu entziehen. »Youth« ist das theatralische und perkussive Highlight der Wild Youth-EP. Wie eine etwas introvertiertere Florence Welch an einem nebeligen Sonntagmorgen.

Freitag, 23. Dezember 2011

Lieblingslieder 2011: 25 - 21

Auch wenn ich das Blog in der jüngsten Vergangenheit sträflich vernachlässigt habe will ich die kleine Tradition meiner »Lieblingslieder des Jahres« aufrecht erhalten. Dieses Mal mit 25 an der Zahl. Wie immer gibt es jeden Tag bis zum finalen Jahresausklang fünf Stück. Ab die Post:

25 Phantogram // Don´t Move
Wunderbares Sample, dynamischer Beat, catchy Vocals. Genau so muss Pop-Musik 2011 klingen.


24 Sharon Van Etten // Serpents
Ich bin mir ziemlich sicher: 2012 könnte so etwas wie das Jahr der bezaubernden Sharon van Etten werden. Nach dem großartigen Epic, kommt im nächsten Jahr mit Tramp das ambitionierte dritte Album der Singer-Songrwiterin aus New York. »Serpents« ist der erste Vorbote der Platte. Und was für einer.


23 The Dodos // When Will You Go?
Ein Rückfall in alte Zeiten: »When will you go?« ist ein Folk-Song, den ich vermutlich auch schon vor fünf Jahren geliebt hätte. Trotz des treibenden Drummings unaufgeregt und schön sentimental.


22 Clams Casino // I´m God (Instrumental)


Es kommt selten vor, dass Instrumental-Stücke, bei denen einfach die Vocals rausgenommen werden, besonders aufregend sind. Noch rarer sind die Titel, die ohne Vocals sogar besser werden. »I´m God« vom amerikanischen Produzenten Clams Casino ist einer dieser besonderen Momente.


21 Hazy Mountains // Regret 
Wenn man sich in den Weiten des Internets einmal dem Chillwave-Genre zuwendet, ist es eigentlich eine Frechheit, dass Julian Protts Projekt Hazy Mountains so wenig Aufmerksamkeit bekommt. Gerade einmal zwei Songs hat der Dortmunder rausgehauen und steckt mit seinen epischen, hymnenhaften Melodien Genre-Größen wie Washed Out auch ohne Gesang locker in die Tasche.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Future Islands - Give Us The Wind.



Weil ich gerade zu lethargisch bin um faule Floskeln aus der Tastatur zu leiern.
Das muss reichen.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Kitsch und Herbst: Radical Face.



Bevor ihr euch jetzt schon wieder denkt: »Nicht noch so ein seichtes Folkprojekt«, muss man Radical Face zugute halten, dass Mastermind Ben Cooper seine Sache mit dem reduzierten, aber ausdrucksstarken Songwriting verdammt gut macht. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail und gerade hier hat Cooper, der auch Mitglied bei Electric President ist, seine Stärken: Das neue Album »The Famliy Tree: The Roots« ist mit viel Hingabe arrangiert und besticht durch anmutige Songs, die in überfüllten U-Bahnen genauso gut funktionieren wie vor dem mit Lametta behangenen Kamin eurer Wahl. Ich habe im Sommer auch lieber jeden X-beliebigen Washed Out-Abklatsch gehört, aber die Party ist erst mal vorbei.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Hazy Mountains - You.


»Das Soloalbum ist immer Scheiße« hat der Charakter von Matthias Schweighöfer ein Mal im gleichnamigen Film gesagt. Was auf Oasis durchaus zutreffen mag, gilt noch lange nicht für Julian Prott von den fantastischen Shoreline, Is. Seinem Soloprojekt Hazy Mountains gelingt es doch tatsächlich, dem sonst so ausgelutschten Chillwave-Genre etwas Neues abzugewinnen. »You« ist ein großartiger Song, der gänzlich ohne Gesang auskommt und trotzdem genug hymnenhafte Melodien bietet. Man muss sich das Lied wie eine schmackhafte Torte vorstellen, bei der Schicht um Schicht Großartigkeit gestapelt wird. Ich kann mich immer noch nicht entscheiden, was die Kirsche ist.

 

Dienstag, 18. Oktober 2011

Février - Held.

Gemessen am ersten Lebenszeichen hätte sich der 19-Jährige Connor Etges keinen passenderen Namen als Février für sein Soloprojekt ausdenken können. »Held« ist ein Track, der in der Eiseskälte des Februars vermutlich fabelhaft funktioniert und dennoch bereits über den nahenden Frühling Auskunft gibt. Mit einem verspulten Beat, epischen Background-Vocals und Piano-Tropfen auf grauem Asphalt ist dem Künstler aus Colorado ein zauberhaftes Stück Musik gelungen.

Dienstag, 30. August 2011

Video: Wild Beasts - Bed Of Nails.


Meine derzeitige Lieblingsband aus dem Vereinigten Königreich, die hochgeschätzen Wild Beasts haben das Video zur hervorragenden dritten Single "Bed Of Nails" bereits vor einem Monat online gestellt. Asche auf mein Haupt, denn gerade ist es mir zum ersten Mal aufgefallen. Klassisches Performanceding mit eleganten Kamerafahrten und den vier Protagonisten, getaucht in prächtiges Licht. Das nennt man dann wohl stimmungsvoll.

Freitag, 26. August 2011

I Break Horses - Winter Beats.


Das Duo I Break Horses kommt wie eigentlich alles Gute auf dieser Welt aus Schweden und spielt eine sphärische und eingängige Variante des scheinbar nie ausgelutschten Shoegaze.
Viel gibt es über die Band nicht zu sagen, aber Informationsverweigerung gehört ja mittlerweile zum guten Ton im Web zweinull.
Trotzdem sehr hübsch das Ganze, auch in Kombination mit dem ästhetisch korrekten/ansprechenden Video.
Natürlich in Schwarz und Weiß:

Black Light Dinner Party - Older Together.



Black Light Dinner Party bringen auf ihrer ersten Single "Older Together" eigentlich alles mit, um in der Blogsphäre zu Ruhm und Ehre zu gelangen.
Catchy Hook, griffige Instrumentierung und Vintagefilter auf dem Video.
Sehr schicker Song mit tollem Klimax.

Mittwoch, 24. August 2011

Song des Tages: Youth Lagoon - Cannons.


Der Name Trevor Powers klingt eher nach kapriziösen Profiwrestler als nach fragilem, introvertiertem Schlafzimmer-Indiepop. So könnte es ein Grund für den jungen Singer-Songwriter gewesen sein, sich doch ein Pseudonym zuzulegen. Unter dem Namen Youth Lagoon hat der 22-jährige aus der amerikanischen Einöde Boise (Idaho) nun ein Album aufgenommen. "The Year Of Hibernation" besticht durch detailiertes Songwriting, dezentem E-Piano und Powers zurückhaltenden, aber eindringlichen Vocals.
Seine Songs sind Lo-Fi Hymnen, gesungen durch einen dunklen Vorhang, der die großen Melodien gerade durchscheinen lässt.
"Cannons" ist eines von vielen Highlights der Platte, die Ende September erscheinen wird.
Zum kostenlosen Download bitte hier entlang.

Montag, 22. August 2011

Summer Camp - Better Off Without You.


Ein Bandname wie gemalt für die derzeitige Sommerrückhohlaktion.
Ein Song, der ziemlich cheesy ist und trotzdem herrlich funktioniert.

 

Samstag, 20. August 2011

Video: Bon Iver - Holocene.


Wenn jeder das bekommt, was er verdient, sind Bon Iver mit dem Islandwerbefilm zu "Holocene" ziemlich gut bedient. Tollstes Video zum schönsten Song des Jahres.

Sonntag, 7. August 2011

Das Leben der Anderen.


Verzeihung, dieser Überschrif ließ sich einfach nicht widerstehen.
Other Lives kommen aus Oklahoma und machen Musik, die irgendwo zwischen The National und Pink Floyd liegt, wobei mich der Song "Tamer Animals" auch verdammt an "Hollow Talk" vom Choir Of Young Believers erinnert.
"Tamer Animals" ist ein brillanter Song, der neben der lakonischen Stimme von Sänger Jesse Tabish vor allem von der dichten, gespenstischen Atmosphäre lebt.
Das Piano schwebt bestimmt aber leichtfüßig durch den Mix, aus dem Hintergrund streifen immer wieder Chöre das Hymnenhafte und die Drums sind treibend und klar akzentuiert.




Nächstes Wochenende spielt das Quintett auf dem Haldern Pop Festival, Ende des Monats erscheint das passende Album zum geposteten Lied.

Donnerstag, 4. August 2011

Reinvent your Playlist: Sufjan Stevens - The Predatory Wasp of The Palisades Is Out To Get Us.


Unfassbar, dass "Illinois" schon sechs Jahre alt ist.
Dabei hat die Platte jeden Test der Zeit bestanden und wächst wie jeder Klassiker bei gelegentlichem Hören ein bisschen mehr. Der oben erwähnte Song mit dem unmöglichen Titel kratzt an der Perfektion. Die gezupfte Gitarre, die Bläser und nicht zuletzt Stevens´unverwechselbares Organ türmen sich zu ganz großem Tennis:

Mittwoch, 3. August 2011

BOY - Little Numbers.


Ich habe es ja wirklich versucht, aber vor BOY´s "Little Numbers"gibt es kein Entrinnen.
Selten eine "deutsche" Band gehört, die so entspannt undeutsch klingt.
Den beiden Künstlerinnen ist es doch tatsächlich gelungen einen gute Laune Song zu schreiben, der weder penetrant noch billig ist und sich trotzdem in die Gehörgänge setzt.
Und das geht so:



Das Debüt mit dem Titel "Mutual Friends" erscheint im September auf GrönlandRecords.

Samstag, 30. Juli 2011

SBTRKT - Hold On.

SBTRKT (sprich: /sʌb.ˈtrakt/) ist ein englischer Musikproduzent aus dem beschaulichen London. 
Seine Mischung aus Dubstep, Soul und Electronica brachte ihm schon Vergleiche mit den beiden großen Newcomern des Genres, James Blake und Jamie Woon ein und auch die fesche Maske (s.o.) dürfte einigen Anteil am gegenwärtigen Hype haben. 
Dabei singt er nicht selber, sondern hat für sein Album einige Gastsänger rekrutiert. 
Einer von ihnen ist Sampha, der den Job trotz lyrischer Banalität bei "Hold On" auf eindrucksvolle Art und Weise erledigt: 

Donnerstag, 28. Juli 2011

Reinvent your Playlist: Starfucker - Julius.



Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und sage:  
Starfucker ist der coolere Bruder von Passion Pit, außerdem geht der Gesang nicht so auf den Keks.
Und jap, die Hook ist wirklich SO gut:

Dienstag, 26. Juli 2011

Noel Gallagher's High Flying Birds - The Death Of You And Me.


Ich hätte es ja nie für möglich gehalten, aber einer der Gallagher Brüder hat tatsächlich den Weg in dieses Blog gefunden.
Dass es Noel geworden ist dürfte nicht großartig überraschen, immerhin ist das musikalische Talent unter den Beiden ungleich zu Gunsten des Älteren aufgeteilt.
Und dieser hat große Pläne, nicht weniger als drei Soloalben will er so schnell wie möglich unters Volk bringen. "The Death Of You And Me" ist das erste musikalische Lebenszeichen und klingt ohne große Anstrengung besser als alles, was Beady Eye bis jetzt zustande gebracht haben:

Noel Gallagher - The Death Of You And Me by Starluy

Montag, 25. Juli 2011

The War On Drugs - Comin´Through.


The War On Drugs klingen nach alten Helden.
Ein bisschen Springsteen, dazu der dylanesque Gesang, all das ist nichts Neues.
Dennoch gelingt es der Band aus Philadelphia ähnlich wie Kurt Vile ihre großen Songs in ein neues Jahrtausend zu retten.
Bevor Ende August mit "Slave Ambient" das mittlerweile dritte Album erscheint, gibt es an dieser Stelle "Comin´ Through". Musik für herunter gerollte Seitenfenster und Wind in den Haaren:

Sonntag, 24. Juli 2011

Sommerhit ohne Sommer: Bombay Bicycle Club - Shuffle.


Die Füße auf dem Cover lügen nicht:
Die neue Single vom Bombay Bicycle Club eignet sich hervorragend zum Tanzen.
Vielleicht reicht es nicht unbedingt um die Großraumdiskos dieses Globus zu beschallen, für einen kleinen Tapdance zwischendurch ist "Shuffle" aber der perfekte Soundtrack:

Samstag, 23. Juli 2011

St. Vincent - Surgeon.


Es gibt viele gute Gründe Annie Clark zu lieben.
Neben ihrer bezaubernden Schönheit und den abgefahrenen Gitarren-Skills bleibt immer noch die Fähigkeit mit ihrer Band St. Vincent wunderschöne und vertrackte Musik zu schreiben.
Diese Tatsache hat sich auch mit dem ersten Vorboten zum neuen Album "Strange Mercy" nicht geändert.
Das Gegenteil ist der Fall, denn "Surgeon" ist der beste Song den die New Yorkerin bis dato geschrieben hat:

Dienstag, 19. Juli 2011

Song des Tages #30: M83 - Midnight City.


Nach Bon Iver´s fabelhaftem "Beth/Rest" und Jai Paul´s vorlautem "BTSTU" ist "Midnight City" von M83 ein weiterer Meilenstein, der zur endgültigen Resozialisierung des Saxophons in zeitgenössischer Popmusik beitragen dürfte. Dabei hat sich Anthony Gonzalez seit dem umjubelten "Saturdays=Youth" eine Menge Zeit gelassen, genau vier Jahre mussten vergehen bis der Franzose wieder neue Musik veröffentlicht. Passé ist der kitschige Akzent, die Vocals stehen weiter vorne im Mix und auch die Produktion ist extrovertierter als je zuvor.



Das neue Album, "Hurry Up, We´re Dreaming", erscheint am 18.10.11.

Sonntag, 17. Juli 2011

Gotye - Somebody That I Used To Know (feat. Kimbra).


Während der Regen draußen pathetisch gegen die Scheibe peitscht und sich die Sonne wieder durch die Wolken schiebt ist das sicher einer der schönsten Popsongs des Jahres.

Freitag, 15. Juli 2011

Song des Tages #29: Future Islands - Before The Bridge.


 Eine weitere großartige, von mir bis jetzt sträflich ignorierte Band sind die Future Islands aus dem schönen Baltimore. Deren Album "In Evening Air" aus dem Jahre 2010 lohnt mindestens genau so sehr wie die neue Single "Before The Bridge", ein Vorbote auf den neuen Langspieler, der Mitte Oktober erscheinen wird.
Seit neuestem gibt es dazu ein stimmungsvolles Video.
Vielleicht werden die ewigen Joy Division Vergleiche so ein bisschen leiser:


Mittwoch, 6. Juli 2011

Song des Tages #28: Active Child - Hanging On.


Wer Harfe spielen kann ist klar im Vorteil.
Das gilt nicht nur für Joanna Newsom, sondern auch für Pat Grossi, der als Active Child Ende August seinen ersten Langspieler unters Volk bringen wird.
Nach der ersten großartigen Single "Playing House" mit dem R&B-Avantgardisten How To Dress Well ist "Hanging On" der zweite Vorgeschmack auf "You Are All I See".
Und was für einer:

Kitsch und Sommer.


Mittwoch, 29. Juni 2011

Song des Tages #27: Wild Beasts - Reach A Bit Further.


Schwer getan hab ich mich anfangs mit dem neuen Album der Wild Beasts, welches auf den Namen "Smother" hört. Darauf gibt sich der britische 4er weniger wild als auf den vorigen Werken, lässt aber den ganz großen Pop Appeal auf den ersten Blick vermissen.
"Reach a bit further" ist für mich der beste Song der Platte, weil er die zwingende Theatralik der Londoner wie kein anderer auf den Punkt bringt:

Sonntag, 19. Juni 2011

Habseligkeiten.


Vor ein paar Tagen beim Stephox entdeckt ist dieser Post längst überfällig.
Genauer gesagt bin ich mir ziemlich sicher, dass sich "Belongings" von Clock Opera am Ende des Jahres auf den vorderen Plätzen meiner Bestenliste tummeln wird. Die vier Londoner spielen Mitte Juli auf dem ausverkauften Melt! und arbeiten nebenbei hoffentlich fleißig am Debütalbum.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Dienstag, 14. Juni 2011

Reinvent your Playlist: Broken Social Scene - Sweetest Kill


Sehr wörtlich haben Broken Social Scene den Titel ihrer neuen Single genommen, auch wenn von "sweet" im dazugehörigen Video nicht viel übrig geblieben ist.
Nichts für schwache Nerven und Menschen die gerade am Frühstückstisch sitzen.
Wer eine leicht makabere Ader hat, kann sich das Werk von Regisseurin Claire Edmonson aber gerne zu Gemüt führen. Alle anderen lauschen der großartigen Stimme von Kevin Drew, öffnen einen neuen Tab und schreiben ihren liebsten beim Social Network ihrer Wahl:


Sonntag, 12. Juni 2011

Song des Tages#25: Best Coast - Gone Again.


Den letztjährigen Hype um das Trio Best Coast hab ich bis jetzt nicht ganz nachvollziehen können, das hier ist aber gerade in Kombination mit dem Video ziemlich klasse:

Mittwoch, 8. Juni 2011

Song des Tages #24: Jamie XX - Far Nearer.

Auf den ersten Blick könnte man meckern, das hier sei natürlich nicht die Neuerfindung des Post-Dubstep-Rads.
Die gepitchten Vocals, die vertrackte Snare und der Karibiksynthesizer kommen schon bekannt vor.
All das klingt ein bisschen so, als hätte man Mount Kimbie, James Blake und Burial einmal ordentlich durch den Jutebeutel geprügelt.
Trotzdem hat "Far Nearer", die neue Single von Remixwunderkind Jamie XX Lieblingsliedqualitäten, weil der junge Brite sein Gespür für Melodie und Rhythmik perfekt in Szene setzt. So ist der Song melancholisch wie treibend und passt damit wunderbar auf die verschiedensten Stimmungen:

 

Samstag, 4. Juni 2011

Beirut - East Harlem.

Sieht ein bisschen so aus, als wäre 2011 das Jahr der großen und kleinen Comebacks.
Nachdem "alte" Lieblinge wie Death Cab For Cutie, The Antlers, Fleet Foxes und Bon Iver gute bis großartige Alben ablieferten, passt auch die Nachricht über ein neues Beirut Album gut auf den Plan. Gestern ist mit "East Harlem" die erste Vorabsingle erschienen, ein Song den Zach Condon angeblich schon mit 17 geschrieben hat. Mit dem fabelhaften Cover hat er mich auf jeden Fall schon mal:

Freitag, 27. Mai 2011

Song des Tages #23: Death Cab For Cutie - Underneath the Sycamore.


Vielleicht liegt es daran, dass ich ohne große Erwartungen an das neue Death Cab For Cutie Album herangegangen bin, aber "Codes and Keys" ist das beste Werk der Indiepopveteranen seit "Transatlanticiscm". Ein Album für verregnete Nachmittage und lange Autofahrten. "Underneath The Sycamore" ist ein ziemlich guter Beleg dafür und zeigt Ben Gibbard sowohl gesangstechnisch als auch lyrisch in Bestform. Ein bisschen so, als wäre man wieder 19:

Samstag, 21. Mai 2011

Reinvent Your Playlist: Atlas Sound - Walkabout (with Noah Lennox)


Mehr Pitchfork geht nicht:
Deerhunter Sänger Bradford Cox kollaboriert auf seinem Soloprojekt Atlas Sound mit Animal Collective Mastermind Noah Lennox, auch besser bekannt als Panda Bear.
Wem das jetzt alles nichts sagt, darf beruhigt sein, und einfach mal neugierig auf den Play Button drücken. Der Song ist der perfekte Soundtrack zum Samstagmorgenkaffee:

Donnerstag, 19. Mai 2011

Take a look at me now: Bon Iver - "Bon Iver".

I ain´t living in the dark no more.“
-"Beth/Rest" 

Wie macht man als Band nach einem Debüt wie „For Emma, forever ago“ weiter? Eine Platte, deren mystische Entstehungsgeschichte genauso beeindruckend war wie das musikalische Endergebnis. Gäbe es den Begriff „moderner Klassiker“ nicht bereits, für „For Emma“ hätte er erfunden werden müssen. Mit simplen, aber ausdrucksvollen Mitteln gelang es Justin Vernon damals seiner Trauer eine Dringlichkeit und Authentizität zu verleihen, die bis heute seines Gleichen sucht. Wie wird man so einem Album also gerecht? Wenn man klug ist versucht man es noch nicht einmal und Vernon weiß das auch.

In den letzten beiden Jahren war dieser ein viel beschäftigter Mann. Nach endlosem Touren auf nahezu jedem Kontinent dieses Planeten war es an der Zeit für den Mittzwanziger aus Wisconsin musikalisches Neuland zu betreten. Dazu gehörte neben der Experimentalrockband Volcano Choir und der Soul Supergroup Gayngs auch das Mitwirken auf dem letzten Kanye West Album. Den wohl prägnantesten Auftritt hatte er bei „Lost in the World“, einem Song, der auf Bon Ivers „Woods“ basiert und es bei weitem nicht schafft, der Intimität des Originals das Wasser zu reichen. All diese Einflüsse sind nicht spurlos am Kopf des Quartetts vorbeigegangen und finden sich nun auf dem mächtigen Zweitwerk seiner Hauptband wieder.

So beginnt alles mit „Perth“, einem monströsen Opener, der seine Stärke gerade aus dem unkonventionellen Songaufbau zieht und darüber hinaus die Marschrichtung des Albums vorgibt. Der einsame Junge mit der Gitarre ist nicht mehr derselbe, jeder Part strotzt vor Ambition und Abwechslung. Bon Iver bauen ihre Hooks nicht aus Wiederholung oder Vers-Refrain-Vers-Refrain Songmustern, der Teufel steckt im Detail. Erst mit mehren Durchläufen offenbart sich dem Hörer die verbissene Perfektion dieser Platte. Geschuldet ist dies nicht nur der vielschichtigen Instrumentalisierung, sondern auch Vernons Talent als Songschreiber und Produzent, der mit jedem neuen Leitmotiv eine Überraschung in der offenen Faust bereithält. „Minnesota, WI“ ist dafür ein gutes Beispiel, ein TV On The Radio ähnlicher Groove wird behutsam aufgebaut, bevor der Protagonist zu Banjo und Akustikgitarre jedes Lagerfeuer in Grund und Boden singt.

„Holocene“ ist der beste Song auf „Bon Iver, Bon Iver“ und zugleich der einzige Moment, in dem man seinem Schöpfer nicht trauen sollte, wenn er singt: „And once I knew, I was not magnificent“. Das Gegenteil ist hier der Fall. Nie war sein engelsgleiches Falsetto glanzvoller, seine Komposition ausgereifter und seine Mitstreiter versierter. Einmal mehr gelingt es ihm die Stille majestätisch zu orchestrieren. Dagegen wirkt das Gitarrenriff von „Towers“, einer der wenigen Songs, die keinen Ortsnamen im Titel tragen, fast schon plump. Trotzdem entwickelt sich auch dieser zu einem echten Grower und kriegt spätestens mit dem Einstieg der Bläser die Kurve.

„Michicant“ und „Wash.“ sind ihrem anfänglichen Zögern am ehesten mit dem Debüt zu vergleichen, auch wenn man einzelne Gitarrenakkorde hier vergeblich sucht. Vielmehr taumeln Saxophon und Fahrradklingel hinter einem verschleppten Drumbeat her.
Ein weiteres Highlight ist „Calgary“, die erste Singleauskopplung der Platte. Auch dieser Song funktioniert wunderbar ohne eine klare Hook, weil das ohnehin famose Grundgerüst so geschickt und gekonnt variiert wird, bis im Mittelteil alle Dämme brechen.

Was folgt ist ein kurzes instrumentales Interlude, das nahtlos in den Albumcloser übergeht, an dem sich vermutlich die meisten Geister scheiden werden. Um es kurz zu machen: „Beth/Rest“ ist eine 80er Powerballade, die selbst Phil Collins in seinen besten Tagen nicht besser hinbekommen hätte. Trotzdem funktioniert der Schlussakt mit seinem wabbrigen Keyboardpiano, dem cheesy Saxophon und dem verzerrten E-Gitarrensolo überraschend gut.

Der Grund hierfür liegt auf der Hand, denn auch dieser Song wird von Justin Vernon vorgetragen, dessen Stimme trotzt aller Versiertheit in Arrangement der eigentliche Höhepunkt ist. Obwohl die Lieder ein weites musikalisches Spektrum abdecken, ist es doch Vernons unverwechselbare Organ, das nahezu jedem Moment zu echter Größe verhilft. Dieser Nachfolger ist ohne Frage eine musikalische Weiterentwicklung zu „Emma“ geworden und trotzdem ist es noch immer ein klar erkennbares Bon Iver Album, das weder mit Ecken und Kanten noch mit einer selten erreichten Schönheit geizt.

Highlights: "Perth", "Holocene", "Michicant", "Calgary", "Beth/Rest"

9/10



"Bon Iver" erscheint am 17.6.11 und sollte unbedingt hier oder hier vorbestellt werden.

The Kids are not alright.


Von einem großartigen Falsetto zum nächsten.
James Blake´s neues Video zum Albumliebling "Lindisfarne.

Montag, 16. Mai 2011

Bon Iver - Calgary.

Das hätte sicher auch ein Song-des-Tages-Post werden können, würde dem Ganzen aber nicht gerecht werden. Gut und gerne zwei Jahre habe ich hierauf gewartet und auch wenn es eigentlich nicht möglich ist "For Emma, forever ago" gerecht zu werden, enttäuscht die erste Single aus dem neuen Album kein bisschen. Der Stil ist sicher ein Stück weit gewöhnungsbedürftig, der ein oder andere wird den spärlichen Folk des ersten Albums vermissen, aber dieser epische Klimax steht Justin und den Jungs verdammt gut:

Reinvent Your Playlist: The Avalanches - Since I Left You.


Nach dem sentimentalen Emodriss von gestern heute etwas sorgenloses, damit dieser verregnete Montag nicht vollends in Lethargie versinkt. Ich weiß noch ziemlich genau wie ich "Since I Left You" damals das erste Mal bei VIVA2 gesehen habe und es stimmt schon fast ein bisschen nostalgisch, dass das ganze zehn Jahre her ist. Dabei hat der Track bis zum heutigen Tag nichts von seiner Leichtigkeit verloren und vollbringt gekonnt den Spagat zwischen musikalischem Anspruch und Eingängigkeit. Und als ob das noch nicht reichen würde gibt es noch eines der besten Musikvideos der letzten zehn Jahre obendrauf:

Sonntag, 15. Mai 2011

Song des Tages #22: Casper - Michael X.


Nach 123 Posts hier bleibt immer noch Zeit und Platz für eine Premiere, das ist mein erster Beitrag, der irgendwie im Genre Hip Hop anzusiedeln wäre.
Dabei könnte das Ganze eigentlich nicht Hip Hop untypischer sein, denn seien wir mal ehrlich: "Michael X" vom mittlerweile Berliner Casper trieft voller Pathos und ist hart an der Schmerzgrenze zum Kitsch. Und trotzdem ertappe ich mich, wie ich hypnotisiert und Kopf nickend vor dem Bildschirm sitze. Morgen werde ich mich wahrscheinlich fragen wie die Emotionen eines 16-jährigen Mädchens in mich fahren konnten. Bis dahin ist das der größte Song der Welt:



Caspers Album mit dem etwas fragwürdigen Titel "XOXO" erscheint am 8.7.11.

Freitag, 13. Mai 2011

The Kids are alright.


Ohne jetzt großartig auf den einschlägigen Blogs nachzuschauen:
Die Chance, dass Foster the People in der ein oder anderen Einleitung als "die neuen MGMT" bezeichnet werden, stehen wahrscheinlich nicht allzu schlecht.
Und tatsächlich erinnert das herrlich unbeschwerte Debüt "Torches" an eine Zeit, wo es noch der heißeste Scheiß war Hippiebänder in den Haaren zu tragen und in der Indiediskothek des Vertrauens zu "Time To Pretend" durch die Gegend zu hüpfen.
Songs wie "Call It What You Want" oder "Houdini" im RAC Remix eignen sich dazu mindestens genau so gut:



Montag, 9. Mai 2011

Song des Tages #22: Friendly Fires - Blue Cassette.


Friendly Fires sind eigentlich so eine Band, die ich trotz gutem ersten Album nicht mehr wirklich auf dem Zettel hatte. Der mittlerweile dritte Vorbote zum neuen Langspieler "Pala" ist aber dermaßen gut, dass ich das vermutlich noch ein mal überdenken sollte.
Denn "Blue Cassette" vereint alle Stärken des Trios aus dem Vereinigten Königreich.
Treibende Rhythmik, flirrende Synthesizer und nicht zuletzt die herausragende Stimme von Frontmann Ed MacFarlane, dessen Herz offensichtlich in Flammen steht.

Freitag, 29. April 2011

Original vs. Fälschung #2: Two Door Cinema Club - Something Good Can Work (RAC Remix)


Das hier bereits erwähnte Remix Kollektiv RAC verpasst dem eigentlich totgehörten "Something Good Can Work"  ein neues, farbenfrohes und knalliges Gewand:

Donnerstag, 28. April 2011

Song des Tages #21: Holy Ghost! - Wait & See


Holy Ghost! ist ein Electropopduo aus New York, das bei "DFA Records" unter Vertrag steht.
Dort tummeln sich sonst so illustre Acts wie LCD Soundsystem, YACHT oder Hercules And Love Affair. Dementsprechend zielt der Sound der beiden auch eindeutig auf den Tanzflur und ist dabei so gut produziert und ohrwurmlastig, dass es mit der Weltherrschaft einfach klappen muss.

Also ganz schnell, bevor das Ding zum neuen "Barbra Streisand" verkommt, sämtliche Klingeltoncharts anführt und es niemand mehr hören kann:


Eine MP3 gibt es hier.

Lost In Translation.


Bei aller Liebe für schlechte Bandnamen gehen California Wives eigentlich ein bisschen zu weit.
Was sich beim ersten Hören nach der mehr oder minder erfolgreichen vierten Singleauskopplung vom letzten Nickelbackalbum anhört, entpuppt sich als eingängige und schlaue Popmusik. "Tokyo" ist eindeutig der stärkste Song des Quartetts, das eigentlich aus Chicago kommt.
Irgendwo zwischen Shoegaze, Dream Pop und Phoenix aus Paris:

Mittwoch, 13. April 2011

Song des Tages #20: Motopony - King Of Diamonds.


Schreibfaulheit sei mir aus Schlafmangel und Ideenlosigkeit verziehen, aber das ist schlichtweg zu gut um es ungeteilt zu lassen.
Kurzweilig und wunderschön, einfach wie Sonntagmorgen:

King of Diamonds by tinyogre
via nicorola.

Samstag, 2. April 2011

Ohnmachtsblues.


Mit dem Frühling kommt auch "Helplessness Blues", das neue Album der Fleet Foxes um die Ecke gebogen. Das darf hier natürlich nicht unerwähnt bleiben, denn die Platte ist gelinde gesagt ziemlich großartig und steht dem viel umjubelten Vorgänger in nichts nach. Umso besser dass die Band mit den zweifelsohne besten Bärten (Sorry, Band Of Horses) sonst noch Anlass zum Posten gibt. Vor einigen Tagen ist das Video zum Albumcloser "Grown Ocean", eines von vielen Highlights auf dem Zweitwerk, erschienen. Schicker kann ein Tour/Recordingvideo eigentlich nicht aussehen:



Freitag, 1. April 2011

Song des Tages #18: The Love Language - Heart To Tell.


In einer gerechten Welt wäre eine Kapelle wie The Love Language längst berühmt.
Der Fünfer um Frontmann Stuart McLamb spielt äußerst charmanten Indierock, macht keinen Hehl aus dem Faible für die 60er Jahre und lässt keine große Hook aus. Das zweite Album der Band, "Libraries" ist zwar bereits 2010 erschienen, der große Durchbruch wollte bislang noch nicht gelingen.

Einer der Ausnahmetracks der Platte ist das Spitzenwortspiel "Heart To Tell", ein Song der deutsche Indietanzflure von Wiesbaden bis Kiel füllen würde, wüsste nur jemand Bescheid:

Dienstag, 29. März 2011

Song des Tages #17: Alex Turner - Stuck On The Puzzle.


Alex Turner gehört zu diesen rastlosen Mittzwanzigern, die neben ihrer Hauptband noch eine Menge Energie und Kreativität für andere Projekte haben. Nach dem großartigen Album der Last Shadow Puppets hat sich der Frontmann der Arctic Monkeys die Zeit genommen den Soundtrack zum Film "Submarine" zu schreiben. Von diesem Mini Album stammt auch der verträumte Track "Stuck On The Puzzle", der mit den letzten Eskapaden seiner Hauptband glücklicherweise nichts zu tun hat:



Der Trailer zum Film kann sich übrigens auch sehen lassen:

Samstag, 19. März 2011

Cover me #3: Owen Pallett - Peach, Plum, Pear (Joanna Newsom Cover)


Auch wenn ich Joanna Newsom auf Albumlänge schwer aushalten kann:
Ihr "Peach, Plum, Pear" vom Album "The Milk-Eyed Mender" ist immer noch ganz großes Tennis.
Noch beeindruckender ist allerdings, was Owen Pallett mit Geige und Loopmaschine aus dem Song macht:



Der Vollständigkeit halber noch die Studioversion:

Samstag, 12. März 2011

TV On The Radio - Caffeinated Consciousness


TV On The Radio ist eine von diesen in-den-Himmel-gelobten-Kritikerlieblingen, zu denen ich nie wirklich den Zugang gefunden habe. Eine Band, deren Genialität ich sicher anerkennen konnte, die mich aber nie wirklich meinte. All das könnte sich bald ändern, denn die zweite Vorabsingle des neuen Albums gefällt mir ausgesprochen gut.



"Nine Types Of Light" erscheint am 12.04.11.

Sonntag, 6. März 2011

Song des Tages #17: Delorean - Stay Close (RAC Remix)


Dieser Post hier ist längst überfällig.
Nicht, weil der Song etwa so alt ist, viel eher wollte ich schon seit Ewigkeiten mal etwas über das RAC (Remix Artist Collective) schreiben.  
Dabei handelt es sich um eine Gruppe talentierter Jungs aus den Staaten, die immer wieder fremde Songs mit erstaunlichen Ergebnissen durch den Fleischwolf drehen.
Wer mich kennt weiß, dass ich Remixen gegenüber eher skeptisch eingestellt bin, bei RAC mache ich gerne eine Ausnahme. In diesem Fall haben sie sich "Stay Close" von den Spaniern Delorean vorgenommen und schrauben den Song in ungeahnte Höhen:

 

Wer mehr vom Kollektiv hören möchte, sollte unbedingt hier vorbeischauen, oder sich mindestens den großartigen Shins Remix anhören.

Donnerstag, 3. März 2011

Moritz Krämer - Wir können nix dafür.


 Irgendwie dachte ich ja, ich wäre über diese Art von Musik hinweg.
Junge Männer, Mitte-Ende 20, ausgestattet mit Gitarre und Quarter-Life-Crisis, die ihre Lieder in beliebigen Altbauwohnungen in Berlin-Friedrichshain oder Hamburg-Altona schreiben.
Gisbert zu Knyphausens letztes Album hat mich bis auf ein paar Ausnahmen nicht wirklich fesseln können und es ist bestimmt schon ein Jahr her, dass ich das letzte Mal Tomte gehört habe.
Ein Relikt der Spätpubertät, quasi.

Dieser Tage belehrt mich der Berliner Moritz Krämer allerdings eines besseren.
Seine Lieder kommen selten ohne eine gewisse Melancholie aus, driften aber nie in Pathos und Kitsch ab. Dabei hilft Krämers außergewöhnliche Beobachtungsgabe und seine Fähigkeit, kauzige Geschichten auf charmante Art und Weise zu verpacken. Böse Stimmen werden an diesem Punkt behaupten, die ganze Jammerei geht einem tierisch auf den Keks und sicher sind Songs wie "90 Minuten" oder "Hinterher" nicht für jede Lebenslage geeignet. Wer deutsche Singer-Songwriter Musik mag, kommt an Moritz Krämer allerdings nicht vorbei:






Sein Debütalbum "Wir können nix dafür" erscheint morgen auf Tapete Records.
Und ich hätte die Mütze gerne für Karneval.

Montag, 28. Februar 2011

Song des Tages #16: James Vincent McMorrow - If I Had A Boat.


Eigentlich müsste man schon nach wenigen Momenten im Song die Originalitätskarte ausspielen und sagen, dass es gar nicht geht, was der junge Dubline mit dem irischsten aller Namen da macht.
Die fuchsigen Gesangsharmonien im Intro, das Falsetto direkt von Justin Vernons Stimmbändern gelesen und auch die Orgel, gehören mittlerweile zum Standartindierepertoire.
Und trotzdem hat James Vincent McMorrow mit "If I Had A Boat" einen magischen kleinen Popsong mit Höhen und Tiefen geschaffen, der seine volle Stärke vermutlich erst ab dem fünften Hören so richtig entfaltet. Danach wird es schwer, das Ding aus dem Ohr zu bekommen:

Dienstag, 22. Februar 2011

Song des Tages #15: Toro Y Moi - Still Sound.


Ohne große Umschweife, weil sowieso viel zu spät.
Dafür mit der besten Basslinie des noch jungen Jahres:



Samstag, 12. Februar 2011

Reinvent Your Playlist: Air France - No Excuses.


Da sich in meinem musikalischen Mikrokosmos gerade nicht allzu viel tut, müssen alte Schätze aus dem Hut gezaubert werden.
Der Song "No Excuses" vom schwedischen Duo Air France klingt auch gut zwei Jahre nach Veröffentlichung noch immer unheimlich frisch und innovativ, ohne auch nur einen Hauch Magie verloren zu haben.
Quasi eine Samstagsmorgenhymne ohne Verfallsdatum.
Getoppt wird das Ganze nur noch durch das phänomenal stimmungsvoll-gefilmte Video von Marcus Söderlund, der unter anderem auch schon für The XX gearbeitet hat:

Donnerstag, 10. Februar 2011

Cover me #2: James Blake - A Case Of You (Joni Mitchell Cover)


Bei allen Lobpreisungen der Blogosphäre auf James Blakes großartige Fähigkeiten als Songschreiber und Produzent: was mich auf dem selbstbetitelten Debütalbum immer noch am meisten umhaut, ist die Stimme des 22-jährigen Briten.
Vor einigen Tagen hat Blake wieder einmal eine Session für die BBC gespielt.
Dabei herausgekommen ist auch dieses atemberaubende Cover von Joni Mitchells "A Case Of You", ein Song, den James ohne große Umschweife schnell zu seinem eigenen macht.
Dementsprechend euphorisch ist auch die Reaktion des Radiomoderators, der mehr oder weniger sprachlos ist:

Mittwoch, 9. Februar 2011

Song des Tages #14: Wye Oak - Civilian


Ich muss mich an dieser Stelle aufrichtig bei meinem Freund Florian entschuldigen.
Der hatte mir Wye Oak nämlich schon vor Monaten empfohlen und ich wollte nicht auf ihn hören.
Da brauchte es schon ein unscheinbares aber feines Akkustikvideo auf der Website der Zeit um meine Begeisterung zu entfachen.
Seit ein paar Stunden tippt mein Finger beim Song "Civilian" nun schon auf die Repeattaste, ein Ende ist nicht in Sicht. Dabei gefällt mir am Indie-Folk-Rock-Duo aus Baltimore vor allem die Schlichtheit in der Instrumentalisierung gepaart mit der wirklich herausragenden Stimme von Frontfrau Jenn Wasner.
Am 8.3. erscheint das Debüt der beiden und wenn das auch nur ansatzweise das Niveau der Single halten kann, darf man Großes erwarten:

Wye Oak - Civilian by cityslang

Dienstag, 1. Februar 2011

Best Of zwanzigzehn #05-#01.

Es ist schwer mit einem bereits jetzt schon so großartigen 2011 in der Vergangenheit zu schwelgen.
Nichtsdestotrotz und besser spät als nie:


#05 Deerhunter - Helicopter


Der Hype um Deerhunter war groß letztes Jahr und ich bin der Erste, der das versteht.
"Helicopter" ist trotz oder gerade wegen seiner tragischen Thematik mein Lieblingstrack von "Halcyon Digest". Diese 80er Gitarren, das Delay auf dem Drumloop und immer wieder Bradford Cox Stimme. Irgendwo zwischen lieblich hypnotisierend und absolut verstörend und gerade deswegen so einzigartig. 
- "Now they are through with me."

#04 The National - Conversation 16



Nach meinen Büchern voller Lob hat es lange gedauert, bis ich den Herren um Matt Berninger den katastrophalen Auftritt beim Haldern Pop 2010 verziehen habe und wieder auf Los stand. Der Magie von "High Violet" konnte ich mich letztendlich nicht entziehen und so hätten es auch noch eine Handvoll anderer Songs verdient hier zu stehen. "Conversation 16" ist der wohl beste Text den Berninger je geschrieben hat und passt wunderbar zur gespenstisch-treibenden Atmosphäre des Songs.
- "I´m a confident liar, keep my head in the oven, so you know where i´ll be."

#03 Beach House - 10 Mile Stereo



Auch wenn ich das später als andere erkannt habe: "Teen Dream" (nicht zu verwechseln hiermit) ist eine der besten drei Platten des Jahres und dem Duo aus Baltimore ist endlich der verdiente Durchbruch gelungen.
Es ist ein Album ohne Füller oder sonstige Ausfälle, das den eingängigen und verträumten Stil der beiden perfektioniert hat. Allein diese Tatsache hat mir die Songauswahl ziemlich erschwert.
Hier könnten genauso gut "Zebra", "Take Care" oder "Walk In The Park" stehen.
- "They say we can go far, but they don´t know how far we go."

#02 The National - Bloodbuzz Ohio



"Bloodbuzz Ohio" hat ziemlich schnell bei mir eingeschlagen. Nach dem ebenfalls großartigen Boxer war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis der 5er aus Brooklyn Lieblingsbandstatus bei mir erreichen würde. Spätestens mit dieser zwiespältigen Ode an die Heimat ist das gelungen. Über eine Woche habe ich bestimmt nichts anderes gehört und kann mich bis heute nur schwer vom Song trennen.
- "The floors are falling now from, everybody I know."

#01 Arcade Fire - The Suburbs


Gott, was habe ich diesen Song anfangs unterschätzt. Als der Vorbote des gleichnamigen Albums irgendwann im späten Frühling den Weg in meine Gehörgänge fand, war ich zwar angetan, aber mehr als ein "ziemlich nett" war mir nicht zu entlocken. Im Laufe der Monate passierte genau das, was bei vielen Lieblingssongs passiert: er wuchs und wuchs und hat bis heute noch Luft nach oben. Das Lied summiert alles, was ich an Arcade Fires idealisiertem Kindheitsalbum so sehr liebe. Die etwas kitschigen Texte, die Nostalgie und das Timbre in Win Butlers Stimme. Dazu kommt das sagenhafte
Video von Direktor Spike Jonze, der sich auch für "Wo die wilden Kerle wohnen" verantwortlich zeigt.
- "So can you understand, that I want a daughter while I´m still young?
  I want to hold her hand and show her some beauty before this damage is done.
  But if that´s too much to ask, if that´s too much to ask,
  send me a son."

Montag, 31. Januar 2011

Garather Füchse.

Wäre das hier eine seriöse Newswebsite, ich müsste mir schnell einen "Breaking News" Banner machen und unlustigere Überschriften ausdenken.
Allen Anschein nach sind die liebste Kritikerband aller Zeiten, die Fleet Foxes zurück.
Die Single heißt "Helplessness Blues" und beinhaltet eigentlich alles, was ich an dieser Band liebe.
Die Gitarren, die Melodien und - verflucht nochmal - diese Gesangsharmonien.
Der Frühling kann kommen. Sehr bald.

it´s cool, we can still be friends.


Es gibt ungelogen keine Band, die mein musikalisches Fandasein schon so lange begleitet wie die Bright Eyes aus Nebraska.
Seit gut 10 Jahren höre ich Conor Oberst zu, wie er mit wackeliger und sich gerne überschlagender Stimme die wahnsinnigsten Geschichten erzählt. Bald ist all das vorbei vorbei, denn bald werden die hellen Augen Geschichte sein und Conor wird sich anderen Projekten widmen.
Ein Abschiedsgeschenk ist das letzte Album der Band, "The People´s Key", das man jetzt auf der Website der NPR im Stream anhören kann. 

Im ersten Anlauf ist nur wenig geblieben von meiner Lieblingsplatte mit dem Titel für die Ewigkeit: "I´m Wide Awake, It´s Morning". Und dennoch fühlt es sich nach dem richtigen Schritt an, nachdem der letzte Langspieler "Cassadaga" doch eher Stillstand bedeutete. Da darf es dann auch mal ein zwei minütiges Spoken Word Intro sein, ich bin bereit der Platte ein Dutzend Chancen zu geben, wenn das sein muss. Die Single "Shell Games" ist schon mal großes Kino: