Montag, 27. Dezember 2010

Best Of zwanzigzehn #15 - #11.

#15 Kanye West - Power



Die Zeiten in denen sich guter Geschmack und Mainstreampop automatisch ausschließen sind schon lange vorbei.
Im Falle von Kanye West ist die Sache ein bisschen anders, denn von gutem Geschmack wollen die Kritiker gar nicht mehr reden.
Vielmehr ist "My Beautiful Dark Twisted Fantasy" ein Album der Superlativen.
Pitchfork vergibt das erste Mal seit 8 Jahren 10.0 von 10.0 möglichen Punkten, andere Kritiker reden vom "Kid A unserer Generation".
Auch wenn ich das alles nicht so fürchterlich drastisch - enthusiastisch sehen kann, muss man doch zugegeben, dass das Album eines der Besten diesen Jahres ist.
Stellvertretend dafür steht "Power" hier, auch wenn es sicherlich andere Songs von Wests letztem Werk verdient hätten.


#14 Wild Nothing - Chinatown




Wild Nothing ist eines von unzähligen amerikanischen Schlafzimmerprojekten diesen Jahres und mit Abstand das Beste.
Irgendwo zwischen 80er Fuzz, Dreampop und einer Menge Reverb auf den Vocals wohnt Jack Tatum und schraubt an seinen Songs.
"Chinatown" ist ein unfassbarer Track, der sowohl Melancholie wie Groove versprüht und auch nach dem hundertsten Hören eine Menge Spaß macht.
Das Debütalbum "Gemini" ist ebenfalls hörenswert, kann das Niveau aber nicht mit jedem Song derart hoch halten.

#13 Twin Shadow - Castles In The Snow


Wo wir gerade bei den 80er Revival wären:
hier sind die Einflüsse noch deutlicher.
Dabei wird die Grenze zum Kitsch nicht selten überschritten, was meiner Begeisterung für das großartige Debüt "Slow" aber keinen Abbruch tut.
Das Album ist unheimlich homogen und die Hooks sitzen eigentlich immer.
Bestes Beispiel ist "Castles In The Snow" mit seinen souligen Vocals und wummernden Synthesizern.



#12 The Morning Benders - Excuses




Wenn es irgendwo im Internet einen Award für bestes Live Video des Jahres gäbe, die Morning Benders hätten ihn für "Excuses" bei yourstruly verdient.
Dafür haben sich die 4 Jungs aus mittlerweile Brooklyn eine Menge Freunde eingeladen um nach dem Phil Spektor einmaleins eine bis dato unerreichtes Soundkostüm anzuziehen, das dem Song nur all zu gut steht.
Solche Freunde hätte ich auch gerne.

#11 Villagers - 27 Strangers



Cause you are me and I am you.

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Best Of zwanzigzehn #20-#16.

Weil mein Vermieter es nicht für nötig hielt die Rechnung für die Nebenkosten auch tatsächlich zu bezahlen, war ich die letzte Zeit leider internetlos und habe jetzt eine Menge nachzuholen.
Da mir so ein bisschen die Zeit davon läuft und sich Hausarbeiten nicht von alleine schreiben, mach ich es dieses Mal etwas kürzer:

#20 Washed Out - You And I (feat.Caroline Polachek)

Auch wenn ich mir aus Chillwave sonst nicht allzu viel mache, dieser Song hier ist von gespenstischer Schönheit.
Die Loops, Synthesizerflächen und Ernest Greenes Stimme ergeben eine perfekte Symbiose aus Hoffnung, Rhytmus und Melancholie.
Auf keinen anderen Song meiner Liste trifft das Wort "episch" wohl besser zu.

#19 Janelle Monáe - Cold War

Manchmal ist das Leben doch fair und die Guten gewinnen.
So geschehen im Falle der bezaubernden Janelle Monáe, die dieses Jahr mit viel Elan und Talent durch die Decke ging.
"Cold War" ist so besonders, weil es sonst niemand schafft den Mittelfinger so stylisch nach oben zu halten.

#18 Broken Bells - October

Ich habe das Debüt der Broken Bells zugegeben anfangs sehr unterschätzt.
Wie das passieren konnte, weiß ich auch nicht mehr so recht.
"October" ist in all seiner Einfachheit, gepaart mit dem gruseligen Text ein kleines Meisterwerk an sich.

#17 Jónsi - Around Us

Jónsis "Go" ist meiner Meinung nach eines der unterschätztesten Alben des Jahres.
Seine Fähigkeit einfache Popsongs in bombastische Höhen zu schrauben ist genauso einmalig wie die großen Melodien die der Isländer schreibt.
Der Chorus von "Around Us" jagt mir immer noch Schauer den Rücken runter.


#16 James Blake - Limit To Your Love

Darf man den großen einschlägigen Blogs glauben wird 2011 das Jahr für den jungen Briten, der mit gerade einmal 22 ein geradezu unverschämtes musikalisches Können aufweist.
Sein bester Song aus diesem Jahr bleibt für mich allerdings das Feist Cover von "Limit To Your Love", weil es das Original ganz einfach um Längen schlägt.

Montag, 13. Dezember 2010

Best Of zwanzigzehn #25-#21.

#25 Yeasayer - O.N.E.



Yeasayer haben es zum zweiten Mal in Folge geschafft den höchsten Platz bei der Wahl des grässlichsten Albumcovers des Jahres zu belegen.
Musikalisch sieht es freilich ganz anders aus, denn "Odd Blood" ist trotz großem Pop Appeal ein vielschichtiges, großes Album geworden.
"O.N.E." ist sicherlich kein lyrisches Meisterwerk, macht aber in erster Linie das, was es sollte: nämlich Spaß.

#24 Cee-Lo - Fuck You 


Manche Sachen müssen einfach schonungslos gesagt werden.  
Zum Glück ist sich Cee-Lo, die andere Hälfte von Gnarles Barkley, für ein bisschen Fäkalsprache nicht zu Schade.
Wirklich erstaunlich ist allerdings, dass der Song nie platt oder stumpf wirkt, egal wie häufig man ihn hört.
Mit einem großen Haufen Ironie verflucht der Herr aus Georgia die Ex, die sich für einen wohlhabenderen Macker entschieden hat.
Davon bitte mehr im nächsten Jahr.


#23 Delorean - Real Love


Hierfür hatte ich eigentlich einen gut durchdachten, kleinen Text geschrieben.
Wäre aber ziemlicher Kindergarten im Vergleich zu dem, was ein User bei last.fm über den Song geschrieben hat:

"You know that feeling when you're on ecstasy and you can taste someone's spit in your mouth and it feels so warm, and so wonderful, and it tastes like nothing else? 
Delorean have given us a song that is like a little capsule full of that. 
And now we can all take that capsule whenever we want, to feel like life can not get better."

Mit Ecstasy und fremder Spucke kenne ich mich nicht so gut aus, aber den Rest kann man definitiv so stehen lassen.

#22 Choir Of Young Believers - Hollow Talk


Choir of Young Believers ist in erster Linie das Projekt von Jannis Noya Makrigiannis, der griechische, indonesische und dänische Wurzeln hat und zurzeit im wunderschönen Kopenhagen lebt.
Leider fehlten mir bis dato ein bisschen Zeit und Muße mich mit dem Debütalbum "This is for the white in your eyes" eingehender zu beschäftigen.
Verdient wäre das schon, denn der Opener "Hollow Talk" ist ein monströs guter Song.
Am Anfang von einigen Pianoakkorden und Makrigiannis melancholischer Stimme getragen, entfaltet sich die volle Wirkung erst im Schlussdrittel, wo sich Chöre mit verzerrten Gitarren mischen und alle Dämme brechen.

#21 Foals - Spanish Sahara


Apropos alle Dämme brechen.
Das hätte ich mir am Anfang für diesen Song hier irgendwie auch sehr gewünscht.
Nach exakt 4 Minuten und 18 Sekunden Spannungsaufbau verspricht sich der Hörer doch ein bisschen mehr als nur den Einstieg des Schlagzeugs.
Mittlerweile haben sich diese Vorbehalte allerdings verflüchtigt, Yannis Stimme versöhnt.
Spanish Sahara ist ein ziemlicher Ausnahmesong auf einem doch sonst leider eher durchschnittlichen Album der Foals.

Samstag, 11. Dezember 2010

Song des Tages# 11: High Highs - Open Season


Schon vor einigen Monaten bin ich das erste Mal über die High Highs gestolpert und weiß gerade selber nicht, warum es mit dem Posten nicht geklappt hat.

Das australische Duo wohnt mittlerweile in New York und spielt bezaubernden Indie Pop, der trotz der schlichten Instrumentalisierung und klaren Produktion eine ungemeine Wärme ausstrahlt.

Vor ein paar Tagen haben die beiden mit "Open Season" ihr erstes Video veröffentlicht.
Und das ist ohne große Effekthascherei mindestens so gut wie der dazugehörige Song.

Freitag, 10. Dezember 2010

Best Of zwanzigzehn #30-#26.

Das wunderbare Musikjahr 2010 neigt sich langsam dem Ende zu, die großen Blogs hauen ihre Lieblingssongs- und alben raus und da will ich natürlich in nichts nachstehen.
Deswegen gibt es in den nächsten Tagen, so regelmäßig wie ich es schaffe, immer im Fünferpack, meine 30 Lieblingssongs des Jahres.
Mit kleiner Erklärung und in umgekehrter Reihenfolge:

#30 Tokyo Police Club - Favorite Food



"Favorite Food" ist ein großartiger Opener im klassischen Sinne:
er startet leise, etwas holprig und entwickelt nach hinten raus eine Energie, die nur schwer zu greifen ist. Die Krone setzt dem Song allerdings Dave Monks Gesang auf, der den Lebensabend eines geliebten Menschen beschreibt und dabei auf fade und offensichtliche Metaphern verzichtet.

"Classic Hollywood as a kid, With the volume up all the way.
Now you do the same and you're right, things are better in black and white"

#29 Gisbert zu Knyphausen - Kräne



Gisbert zu Knyphausen hat in diesem Jahr den Durchbruch vom kauzigen Singer- Songrwriter zum NEON Posterboy geschafft. Gegönnt sei ihm das, denn es gibt kaum einen deutschen Künstler, der es eher verdient hätte als der Wahlhamburger mit dem unmöglichen Namen. Auch wenn mich "Hurra, Hurra so nicht" nicht ganz so packen konnte wie sein selbstbetiteltes Debüt, hat die Platte doch viele magische Momente. "Kräne" ist einer davon, weil zu Knyphausen sein ganzes musikalisches und lyrisches Potential ausschöpft. Gegen Hitze und Beton. 


#28 Efterklang - Modern Drift



Auf dem diesjährigen Haldern Pop habe ich Efterklang aus Kopenhagen aufgrund des Überangebots am Samstag leider verpasst. Fast hätte ich den Song für diese Liste vergessen, bis ich gestern zufällig auf ihn gestoßen bin und mich nach 3 Monate Abstinenz sofort wieder verliebt habe.
Das hier ist Indie-Pop in schönster und komplexester Form, tiefgründig wie abwechslungsreich.


#27 Perfume Genius - Mr. Peterson



Angeblich hat Mike Adreas sein Debütalbum "Learning" mit dem Headset seiner Mutter aufgenommen, was bei der riesigen Fülle an Lo-Fi Schlafzimmerprojekte in diesem Jahr nicht allzu überraschend ist und die Frage aufwirft, was Perfume Genius dennoch von all den anderen unterscheidet.
Es ist die Simplizität, die gebrochenen und doch hoffnungsvollen Pianoakkorde und Adreas zerbrechliche Stimme, die seinem Soloprojekt seine Daseinsberechtigung und Authentizität geben.
Der beste Song der Platte ist zugleich sein schrecklichster.
"Mr. Peterson" erzählt die Geschichte seines Lieblingslehrers in der High School, der sich das Leben nahm.



#26 How To Dress Well - Decisions feat. Yüksel Arslan



Was habe ich How To Dress Well am Anfang verflucht. Am schlimmsten war die Produktion, die so dermaßen übersteuert und nachlässig ist, dass ich beim ganzen Hype eher an einen schlechten Witz dachte. Mit ein bisschen Geduld werden die Songs auf "Love Remains" aber immer besser und alles was vorher skizzenhaft erschien, lässt doch großes musikalisches Potential durchschimmern. Außerdem muss man Tom Krell doch lassen, dass er mit seinem Lo-Fi Soul etwas geschaffen hat, das es bis dato noch nicht gegeben hat. Sein Falsetto erinnert mich nicht selten an das von Justin Vernon, der ähnliche Oktavenhöhen erreicht.

Montag, 6. Dezember 2010

there´s a fall in my chemistry.


Es gibt heute gleich zwei gute Gründe, die einen Post über das wunderbare Ambientprojekt Memoryhouse rechtfertigen.
Denn Sängerin Denise Nouvion und Multiinstrumentalist Evan Abeele würden sowohl in der
"Cover Me" , als auch in der "Song des Tages" Rubrik richtig abräumen, und das mit zwei unterschiedlichen Songs.

Gecovert wurde der großartige Schlussakt des letzten Grizzly Bear Album "Veckatimest", "Foreground", der dem Original in Hall und Schönheit in nichts nachsteht:

 

Noch besser gefällt mir allerdings der Song "Caregiver" von der gleichnamigen EP, die das Duo letzten Monat in den USA veröffentlicht hat.
Die Atmosphäre des Song ist unheimlich dicht und Nouvions außergewöhnliche Stimme harmoniert wunderbar mit den schweren Klavierakkorden und schwirrenden Feedbacks:

Freitag, 3. Dezember 2010

Song des Tages# 10: Robyn - Call Your Girlfriend


Auch wenn ich Robyn´s Veröffentlichungspolitik der "Body Language" Triologie ein bisschen zu offensichtlich finde, die Songs sind zu einem ziemlich hohen Prozentsatz einsame Spitze.

Mir würde jetzt auf Anhieb im großen Mainstreampopgeschäft niemand einfallen, der das besser macht als die blonde Schwedin.
Nächstes gutes Beispiel ist der Song "Call Your Girlfriend", der bestimmt übers Wochenende auf beste Art und Weise in meinen Gehörgängen wüten wird:

Montag, 29. November 2010

I saw flowers on the hillside.


Für seine erste wirkliche Neuveröffentlichung seit 2007 (lässt man mal die B-Seiten Sammlung "Around The Well" außen vor) hat sich Sam Beam, Mastermind von Iron & Wine ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt.

Statt der gepickten Folkgitarre finden sich auf "Walking Far From Home" Soundchaos, verzerrte Synthesizer und undurchsichtige Chöre. Es scheint fast so, als wurde hier aus dem gleichen Elektobrunnen getrunken, der auch schon Sufjan Stevens "The Age of Adz" maßgeblich beeinflusste.

Unverkennbar bleibt Beams einzigartige Stimme, der großartige Text und das Gespür für epische Melodien. Allein deshalb ist es einer der besten Iron And Wine Songs, der hinten raus nicht nur die Kurve bekommt, sondern etwas geradezu hymnenhaftes entwickelt.



Iron & Wines neues Album, "Kissing Each Other Clean" erscheint voraussichtlich am 24.1.11.

Song des Tages# 10: Of Oceans-In Love, Not Limbo


Manchmal ist die gute, alte Hype Maschine doch die beste Art neue Musik zu entdecken.
Genauso passiert vor ein paar Tagen mit dem wunderbar sphärischen und geradezu epischen Track "In Love, Not Limbo".

Interpret des Ganzen ist Of Oceans, über den/die ich euch gerne mehr erzählen würde, aber das Internet hält sich doch sehr bedeckt mit Informationen.
Deswegen muss die Musik dieses Mal reichen.
Und die ist mehr als überzeugend.

Freitag, 19. November 2010

the kids want to be so hard.


Die wohl großartigste Band der Welt, Arcade Fire hat ein Video zum definitiv großartigsten Song der Welt drehen lassen.
Dafür verantwortlich ist Spike Jonze, der unter anderem "Being John Malkovich" und "Where The Wild Things Are" gedreht hat.
Ein ziemlich morbider Spaß.

Dienstag, 16. November 2010

Cover me #1.


Ich wollte diese Rubrik eigentlich schon vor langer Zeit ins Leben rufen und da trifft es sich gut, dass ich heute morgen bei der Hype Machine über ein Cover gestolpert bin, das mich ziemlich schnell gepackt hat.

Der Interpret ist der mir bis dahin unbekannte Javier Dunn, der es auf subtile, melancholische Art und Weise schafft dem eigentlich schon ausgelutschen "Animal" von Miike Snow neue Schönheit zu entlocken.

 

Sonntag, 14. November 2010

reinvent your playlist #3


Wo ich anfange hier wieder regelmäßig zu schreiben kann ich auch ruhig mal alte Rubriken aufleben lassen.
Zur Erinnerung sollte "reinvent your playlist" dazu dienen Songs vorzustellen, die nicht mehr der neueste, heißeste Scheiß sind, es aber durchaus verdient hätten gehört zu werden.

Den Neuanfang machen the helio sequence vom äußerst geschmackssicheren Sub Pop Label (u.a. Zuhause von the shins, the postal service etc.).
Das Duo aus Portland macht ziemlich gefälligen aber nie kitschigen Indiepop der vor allem durch Schlicht- und Schönheit besticht und sich auch hinter den oben genannten Größen des Labels nicht verstecken braucht.
Der Song "Hallejuljah" balanciert irgendwo zwischen Hoffnung und Aufgeben und ist nicht der 123973423. Coverversuch des mittlerweile unsäglichen Leonard Cohen Songs:

Mittwoch, 10. November 2010

all things go.


Wenn es um Justin Vernon von Bon Iver geht, werde ich einfach nicht müde, sein grenzenloses Talent immer und immer wieder zu betonen.

Nach der Zusammenarbeit mit Kanye ist Vernon zurzeit mit einem seiner Nebenprojekte, Volcano Choir auf erster und vielleicht auch einziger Tour.
Fader hat den ersten Auftritt in Japan aufgezeichnet und das absolute Highlight des Albums, "Island, IS" hochgeladen.
Auch wenn ich ehrlich sagen muss, dass mich "Unmap" nicht wirklich überzeugen konnte, der Track ist episch.
Was ab 2:49 passiert ist der blanke Wahnsinn.
Und ein schickes Nietenarmband trägt Justin auch noch.

Montag, 8. November 2010

ein ausflug.

Auch wenn das hier eigentlich ein ziemlich strikter Musikblog ist, diese Kurzdokumentation von Paul Rojanathara ist einfach zu gut um sie nicht zu posten.

In dem Film mit dem Namen "Influencers" geht es um Popkultur und die Ikonen unserer Zeit.
Das Ganze ist wunderbar unhektisch inszeniert und graphisch anschaulich aufbereitet.
Alle verfügbaren Daumen nach oben dafür.

Donnerstag, 4. November 2010

the black morrissey.


Manchmal lohnt es sich doch Konsorten wie Stereogum und Pitchfork ein bisschen Vertrauen zu schenken.
Hätte ich das in diesem Fall ein bisschen früher getan, wäre schon vor Wochen ein Post zu Twin Shadow auf dieser Seite erschienen.

Zu früh habe ich das Projekt von George Lewis Jr. als nächstes, zu ungerecht gehyptes Hipsterding abgetan.
Bis ich mir mal wirklich die Zeit genommen habe "Forget", das Debütalbum des New Yorkers richtig anzuhören.
Denn das ist richtig gut und trotz 80er Anleihen ohne Ende nie kitschig oder cheesy.
Als Referenzen dürfen gerne Bands wie How To Dress Well oder Wild Nothing herhalten, produziert wurde "Forget" von Grizzly Bear Mastermind Chris Taylor.

Die passendste Beschreibung die ich bis jetzt über Twin Shadow gelesen habe stammt aber von Youtube. Unter das Video von "Slow" hat jemand geschrieben:

"This man is the black Morrissey!"

 Und das kann man ruhig mal so stehen lassen.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Wolf und Ich.


Es gibt zugegebenermaßen schlimmere Fotos von Musikern als dieses hier.
Die Dame auf dem Foto heißt Nanna Øland Fabricius,  veröffentlicht ihre Musik unter dem Namen Oh Land und hat die besten Voraussetzungen den nervigen Lykke Lis und Ellie Gouldings dieser Welt den Rang abzulaufen.

Dabei kocht sie auch nur mit dem gleichen Zutaten wie die Anderen. 
Mit Synthesizern, Strophe und Refrain.
Und trotzdem wirkt ihre Musik nicht nur unheimlich catchy und leicht, sondern auch frisch und unbefangen.


Ihre Debüt-EP auf einem Majorlabel hat Nanna gerade veröffentlicht. 
Der stärkste Song hört auf den Namen "White Night" und macht in der Liveversion fast noch mehr Spaß.




Freitag, 29. Oktober 2010

Song des Tages #10


 Manchmal passiert es mir, dass ich selbst bei innig geliebten Platten einfach einen Song überhöre.
So auch bei Local Natives großartigem Erstwerk "Gorilla Manor", das jetzt mittlerweile schon mindestens ein gutes Jahr alt ist.

Zum Glück haben sich die fünf aus Kalifornien entschieden "Who Knows, Who Cares" als nächste Single auszukoppeln, sonst wäre das Lied zumindest für mich wohl für immer in der Versenkung verschwunden.

Das dazugehörige Video ist auch sehr schön anzuschauen und ein willkommener Ausgleich zum kalten Oktober:

Dienstag, 21. September 2010

Ein kurzer Rundumschlag.

Wegen fertiger Hausarbeit, toller Musik und goldenem Herbst und so.


Maps & Atlases - Solid Ground


The Love Language - Pedals


Myrra Rós - Sail On


The Record Summer - An enormous anger grows in Brooklyn

Samstag, 18. September 2010

Song des Tages #9: Deerhunter - Helicopter












Auf die Gefahr hin, mich als ziemlichen Banausen zu outen, konnte ich bis jetzt mit Deerhunter abgesehen hiervon nicht allzu viel anfangen.
Als vor ein paar Wochen das neue Video zu "Helicopter" veröffentlicht wurde, hab ich mir dementsprechend noch nicht mal die Mühe gemacht mir das Ding anzuschauen.
Jetzt hätte ich diese Tage gerne zurück, denn der Song ist ohne Frage einer der traurigsten und schönsten diesen Jahres:



Das Album "Halycon Digest" ist gestern erschienen.

Donnerstag, 9. September 2010

Song des Tages #8


Wow.
Ein zweiter Post in Folge, vielleicht krieg ich das mit dem regelmäßigen Bloggen ja eines Tages doch hin.

Der Song des Abends kommt dieses Mal von The Lonely Forest, einer Band die gerade mit Niemand geringerem als Chris Walla eine EP aufgenommen hat.
Das Ganze trifft sich deshalb so gut, weil die 4 aus Washington auch gleichzeitig das erste Signing auf Wallas neuem Label sind.

Rein soundmäßig reiht sich der Song "Live there" auch wunderbar in alles ein, was Walla bis jetzt gemacht hat.
Oder anders: er klingt nach einem der besseren Death Cab For Cutie Momente.

Mittwoch, 8. September 2010

Everyone´s a hundred grand.


Schon wieder viel zu lange her, dass hier was passiert ist.
Zeit das zu ändern. Und zwar mit neuer Musik.

Pepper Rabbit kommen aus dem Kalifornien und haben so ziemlich alles, was man im Jahre 2010 für lupenreinen Indie-Pop braucht:
eine Ukulele, schön Reverb auf der Orgel und feine Uhhh-Chöre.

Sicher, richtig neu ist das nicht, dafür aber einfach verflixt gut gemacht.
Das Debütalbum "Beauregard" erscheint zumindest in den Staaten am 26.Oktober und wenn alle Songs auch nur annähernd so viel Spaß machen wie der Vorbote "Older Brother", wird die Platte ein großes Vergnügen.

 

Mittwoch, 18. August 2010

Die üblichen Verdächtigen.


Klar, die Überschrift mutet schon ein bisschen komisch an für eine Band, die selbst in der Blogosphäre noch ziemlich neu ist.

Hört man sich We are trees aus Cardiff aber an, so wird kaum jemand an die Neuerfindung des Indiepoprades denken. Zu eindeutig sind die Gemeinsamkeiten mit Größen wie Grizzly Bear oder den Morning Benders.

Selbst wenn hier dreist geklaut wurde, richtig schlimm ist es bei den 4 Liedern auf der Debüt EP "Boyfriend" nicht. Dafür ist diese schlichtweg zu toll und passt  an diesem verregneten Mittwoch wie Faust aufs Auge.

Hier könnt ihr euch die EP sogar ganz umsonst und legal herunterladen, wer sich vorher einen Eindruck machen möchte:

<a href="http://wearetrees.bandcamp.com/album/boyfriend">Sunrise Sunset by We Are Trees</a>

Sonntag, 15. August 2010

lights on!


Es kommt ziemlich selten vor, dass man eine Band eher notgedrungen live sieht und sofort begeistert ist.
Passiert ist das dieses Wochenende beim Haldern Pop mit den britischen Post War Years.
An dieser Stelle nochmal einen großen Dank an Delphic, die nicht nur belanglos sondern auch ziemlich nervtötend waren und mich somit von der Hauptbühne in das spärlich gefüllte Spiegelzelt trieben.
Dort spielten die 4 Nachkriegslondoner einen ziemlich energiegeladenen schrägen Pop, der mit seiner charmant naiven Instrumentierung ein bisschen an die Foals im Kindergartenalter erinnerte.

Bestes Beispiel dafür ist die Single "Whole World On Its Head", die wirklich mehr klicks auf youtube verdient hätte:

Dienstag, 27. Juli 2010

Song des Tages #7

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich lange gegen diesen Post gewehrt habe.
80er Synthesizer, Tanzflurhymnen und allzu offensichtliche Lyrics sind eigentlich nicht mein Ding.
Aber all das, was bei La Roux und Konsorten unheimlich nervt, das macht Robyn richtig.
Ihr vor kurzem veröffentliches Album Body Language Part 1 ist das Pop Album des Jahres.
Und dafür muss man sich dank Pitchfork und Konsorten noch nicht einmal schämen.

Dank ausgeklügelter Veröffentlichungstrategie kommt jetzt schon der Nachfolger um die Ecke um mit ihm die erste Single "Hang with me" ein schlicht perfekter Popsong, der in Großraumdiskos genauso gut funktioniert wie als trauriges Liebeslied im Bus auf dem Weg nach Hause. 
Mit Verse, Bridge und Chorus. Wenn es doch immer so einfach wäre.
Das Video dazu ist auch noch überaus hübsch anzusehen. 

Freitag, 23. Juli 2010

Song des Tages #6


Als im Herbst 2008 "The Rhumb Line" von den New Yorkern Ra Ra Riot erschien, war ich ziemlich schnell Feuer und Flamme.
Zugegeben war das Debüt nicht unbedingt die Neuerfindung des Rades, aber die Songs funktionierten auch ohne Innovationen verdammt gut.

Nach 2 Jahren intensiven Tourens sind Ra Ra Riot jetzt zurück und wagen mit "The Orchard" den großen Wurf. Der erste Vorbote ist die Single "Boy", die vor ein paar Tagen bei Stereogum Premieren feierte. Der Song vereint alles, was die Band auszeichnet und ist darüber hinaus auch noch catchy wie die Hölle:



"The Orchard" erscheint am 24.08.10 beim digitalen Musikvertrieb eures Vertrauens.

Dienstag, 13. Juli 2010

von wegen sommerloch.













Der Juli ist ein ziemlich toller Monat für mehr oder weniger neue Musik.
Wegen Hitze und Klausurenstress schaff ich es leider zurzeit nicht, irgendwelche Romante verfassen, die unten stehenden Videos sollten aber Beweis genug sein.

Wild Nothing - Chinatown


Gorillaz - On Melancholy Hill (Live @ AOL Sessions)


Toro Y Moi - Talamak


Ambulance LTD - New English


Black Keys - Tighten Up


Broken Bells - The Ghost Inside (Live)

Donnerstag, 1. Juli 2010

Song des Tages #5: Washed Out (feat.Caroline Polachek) - You & I


Hier ist leider mal wieder länger nichts passiert.
Das liegt zum einen natürlich an mir, weil ich so viel anderes um die Ohren habe, dass es mir schwer fällt das Ganze mehr oder weniger semi-regelmäßig zu gestalten.
Zu meiner Verteidigung muss man aber auch irgendwie sagen, dass sich musikalisch im letzten Monat leider nicht allzu viel Großes getan hat.

Eine Ausnahme bildet Ernest Greene, seines Zeichens Kopf des Lo-Fi Chillwave Projektes Washed Out.
Zusammen mit der Sängerin von Chairlift, Caroline Polachek, ist ihm ein ziemlich typischer aber nicht minder grandioser Track gelungen, der seine Stärken vor allem in Schwere und Hymnenhaftigkeit hat.
Perfekt für jeden lauwarmen Sommerabend, den man zu später Stunde betrunken auf dem Fahrrad verbringt.

Sonntag, 30. Mai 2010

classic hollywood.


 Ich muss ehrlich gestehen, so richtig hatte ich den Tokyo Police Club nicht mehr auf der Rechnung.

Dabei waren die "A Lesson In Crime" EP und das darauf folgende Debüt "Elephant Shell" ein ziemlich großes, wenn auch etwas kurzes Vergnügen.
Dieser Tage ist das neue Werk "Champ" im Internet aufgetaucht und hat mich mit dem ersten Hören ziemlich umgehauen.
Die Songs wirken reifer, kriegen jetzt mehr Luft zum Atmen und haben trotzdem kein Deut von der Energie des Vorgängers eingebüßt. Zu schade, dass die vier Kanadier ihre Deutschlandtour zugunsten eines Supportslots für Passion Pit in den Staaten abgesagt haben

Der erste Song des Albums, "Favorite Food" ist für mich der Opener des Jahres. Angefangen mit mit einer stolpernden Orgel, dann getragen von Akkustikgitarre und Monks Stimme, wird das Ding hinten raus richtig groß und laut.

Donnerstag, 27. Mai 2010

sleeping is giving in.


Seien wir doch mal ehrlich.
Die einzige Band, die in diesem Jahr The National noch den Titel "Album des Jahres" streitig machen kann, sind Arcade Fire.
Drüben bei pitchfork gibt es schon seit ein paar Tagen winzig-kurze Snippets zu der Doppelsingle
"The Suburbs" / "Month Of May". Jetzt ist es endlich soweit und das Ding ist auch in voller Länge zu hören.
Bis jetzt bin ich zu "Month Of May" noch gar nicht gekommen, weil der erste Song so verdammt großartig ist und bestimmt zum zehnten Mal auf Repeat läuft.

Montag, 24. Mai 2010

Hip-Hip-Hoo-fucking-ray.


Ganz schnell, bevor sich der Frühlinng/Sommer wieder für ein paar Tage verabschiedet, eine ziemlich gute Zusammenstellung großartiger und passender Songs.
Und außerdem bin ich zu faul für tiefschürfende Bandwerbung.
Deswegen viel Youtube. Andere Blogs dürfen das schließlich auch.

Stornoway - I Saw You Blink (watchlistentell)



Holly Miranda - Waves (yourstruly)


The Ice Tray - Excuses (The Morning Benders Cover)


Harlem Shakes - Strictly Game


Local Natives - Wide Eyes (Live acoustic)



Beach House - Zebra

Donnerstag, 20. Mai 2010

i was a dreamer.

Sucht man im Internet nach Informationen über Conor O´Brien und seine eigentlich 1-Mann Band Villagers, gibt sich das sonst so geschwätzige Web 2.0 ein bisschen wortkarg. Aus Dublin kommt der junge Herr und Multiinstrumentalist ist er auch, so so.

Das Wichtigste lässt sich allerdings bei den einschlägigen Portalen finden, nämlich seine wunderbare Musik. Dabei teilt sich der junge Ire mit Conor Oberst nicht nur den Vornamen, auch der Sound erinnert zeitweise an die schmerzlich vermissten Bright Eyes. 

Die große Stärke der Villagers besteht aus der Tatsache, dass die Songs sowohl akkustisch reduziert, als auch ausformuliert im großen Bandgewand eine Klasse für sich sind. Und da ich mich gerade nicht entscheiden kann, gibt es an dieser Stelle auch zwei Videos zu ein und dem selben Song in verschiedenen Varianten.



Dienstag, 18. Mai 2010

too little, too late.


Eigentlich spielt Brent Knopf ja bei Menomena, einer 3-Mann Band aus Oregon, die bereits nach einem Album als Pitchforklieblinge gelten dürfen.
Weil die Arbeiten am Nachfolger aber sehr schleppend voran gingen und Knopf noch eine Menge Songs auf der hohen Kante hatte, entschloss er sich, ein Nebenprojekt names Ramona Falls ins Leben zu rufen.

Die Platte braucht bei mir noch einige Hördurchgänge, mit "Russia" ist ihm aber definitiv ein Übersong gelungen, der irgendwo zwischen Kings Of Convenience und Grizzly Bear anzusiedeln ist.
Das vor einigen Tagen veröffentlichte Video ist auch durchaus hübsch anzusehen, wenn nur das Klavier am Ende nicht so leiden müsste. 

Donnerstag, 13. Mai 2010

Everyday I Wake Up And It´s Sunday.

Das ist zugegebenermaßen der erste gefühlte Sonntag seit Ewigkeiten und desto besser fühlt er sich an.
Den Soundtrack dazu liefern Broken Social Scene, deren neues Album "Forgivness Rock Record" bis jetzt ziemlich an mir vorbeigegangen ist. Das wird schleunigst geändert. Unter anderem auch deshalb:

Mittwoch, 12. Mai 2010

Aus heiterem Himmel.


Vielen, vielen Dank an den gut frisierten, mir natürlich gänzlich unbekannten, feinen Kerl, der mein Blog bei Ehrensenf empfohlen hat.

Als Revanche sei hier für seinen TumblrBlog geworben:
http://muniradi.tumblr.com/

Und weil hier kein Post ohne musikalisches Highlight auskommt und euch die enorme Armut an Beiträgen über The National schon aufgefallen ist, gibt es noch flink das phänomenale Video zu
"Bloodbuzz Ohio".

Sonntag, 25. April 2010

The National - High Violet.



Am Anfang war der Zweifel. Lieblingsband zu bleiben ist bekanntermaßen um einiges schwerer als überhaupt Lieblingsband zu werden. Und so sind die unterbewussten Erwartungen an das neueste Werk von The National eigentlich gar nicht zu erfüllen. Zu groß scheint der Vorgänger „Boxer“, der sich auch 3 Jahre nach der Veröffentlichung weigert, irgendetwas von seiner Magie einzubüßen.
Die Vorzeichen stehen allerdings nicht schlecht. Nach der eher durchwachsenen EP „You´ve Done it again, Virginia“, ist das letzte Lebenszeichen der Band ein durchweg großartiges. „So Far Around the Bend“ stellt eines der vielen Highlights auf der Compilation „Dark was the night“ dar. Danach wird es ein Jahr ruhig um das Quintett aus Brooklyn. Die Band zieht sich zurück um ihr 5tes Album im eigenen Studio zu schreiben und aufzunehmen.
Getrieben werden sie dabei von ihrem schier unendlichen Perfektionismus. Immer wieder werden die Parts verändert, ganze Songs verworfen, bis alle zufrieden sind. The National leben von keinem genialen einzelnen Songwriter, sie leben von ihren Reibungen. Auf der einen Seite das Brüderpaar Dessner an den Gitarren, beide studierten Musik in Yale, auf der anderen Sänger Matt Berniger, der weder ein Instrument spielen, noch Noten lesen kann. Und es trotzdem durch sein außergewöhnliches Organ und seine poetischen Alltagsbeobachtungen schafft, der Musik eine völlig neue Dimension zu verleihen. Die Dessners sind die Theoretiker, Berniger das Herz.
Mittendrin ist die Erleichterung. Egal wie groß die Vorgängeralben waren, die 5 aus New York haben sich selbst übertroffen. Es gibt kein zweites „Fake Empire“, aber das Songwriting wirkt ausgefeilter, homogener und die Songs sind noch ein Stück näher zusammen gerückt. Dabei schafft die Platte den wahnsinnigen Spagat zwischen Pop und Kunst. Das hier ist immer noch keine Musik für ein Sonntagsnachmittagsradio.
Die Arrangements sind opulenter und intimer zugleich geworden. Überall schwingen Bläser, Streicher und Hintergrundchöre mit, ohne das Ganze überflüssig erscheinen zu lassen. Dessner sagt dazu, dass kein Instrument bloß als Zuckerglasur oben drauf gepackt wird, sondern seinen Sinn im Song erfüllen muss. Und tatsächlich wäre High Violet ein anderes Album, hätten The National ihre Angst vor dem Epischen nicht abgelegt.
Dazu: immer wieder diese Texte. Die Platte ist Bernigers lyrisch stärkste, weil konkreteste. Er beklagt den Sommer, lebt von Kaffee und Blumen und beobachtet verstört das Leben in New York. Dann denkt er darüber nach, dem Wahnsinn der Stadt zu entfliehen, nur um festzustellen, dass ein Zurück keine echte Alternative ist („Bloodbuzz Ohio“).  Überhaupt ist New York eine der großen Inspirationen seiner Texte. Sei es nun die Radio City Hall, die versinken soll oder das Tempo der Stadt, das es ihm schwer macht, Schritt zu halten.
„High Violet“ ist Musik ohne Ausfälle. Es ist ein Album, gemacht für Kopfhörer und geduldige Ohren und es wächst genau wie die Band auf natürlichem Wege kontinuierlich nach Oben. Wer sich die Zeit nimmt, entdeckt bei jedem Hördurchgang neue Facetten an den Songs, die auch einzeln ganz wunderbar funktionieren. Besonders stark werden sie allerdings im Kontext des Ganzen. Ein Hoch auf die Repeat Taste.
Am Ende steht die Verzweiflung. The National haben ein Stück Musik geschaffen, dem man mit Worten einfach nicht gerecht werden kann. Diese Formulierung mag in manchen Promotexten ein ausgeschlachtetes Klisché sein, hier ist sie längst überfällig. Auch „High Violet“ ist kein Album, das auf den ersten Blick jeden mitreißen wird. Wer entnervt von der Montonie in Bernigers Stimme, oder der wenig oberflächlichen Instrumentalisierung schon früh aufgeben möchte, Bitteschön. Alle anderen werden ein Wespennest voller epischer Melodien,  tiefgründiger Texte und großer Songs entdecken.
Als Anspieltipp sei jedem „Conversation 16“ ans Herz gelegt, der Song hat Lieblingsliedcharakter.
Die anderen zehn auch.
10/10

Mittwoch, 31. März 2010

it´s good to be back.


Auch wenn ich es in den letzten Tagen und Wochen kaum bis gar nicht geschafft habe hier rein zu schreiben, so soll doch eine Tatsache nicht einfach unter den Tisch fallen: Tokyo Police Club sind zurück und machen es dem geneigten Blogger/Musikjournalisten verdammt einfach.

Denn "it´s good to be back" ist doch mal eine Ansage, die man ziemlich gut in seinen Text einbauen kann. Und so freuen sich nicht nur die 4 jungen Kanadier, dass sie ihr neues Album "Champ" bald live spielen dürfen, sondern auch die Zuhörer über so viel schönen musikalischen Output.

Champ erscheint Anfang Juni und führt die Band dann auch nach Deutschland.
Genauere Daten gibt hier.

Montag, 1. März 2010

music for headphones.


Atemberaubend.
Episch.
Verstörend.

Das sind so die Adjektive, die mir bei der neuen Single der Foals aus Oxford namens "Spanish Sahara" so in den Sinn kommen.

Deren Debütalbum "Antidotes" war vor zwei Jahren eines meiner Liebsten 2008.
Dementsprechend groß waren Erwartungshaltung und die Angst, die Band könnte das hohe Niveau nicht halten.
Alles Pustekuchen.
Der Song geht bei weitem nicht auf die zwölf wie "Cassius" z.B. aus euer hiesigen Lieblingsindiedisco und zieht seine grenzenlose Stärke aus dem sphärischen Aufbau und dem hypnotischen Gesang von Frontmann Yannis.
Unvorstellbar wie das Ding mit jedem Hördurchgang wachsen wird.



Das neue Album "Total Life Forever" erscheint am 10. Mai.

Samstag, 20. Februar 2010

I´m a cool kid.

Es kann natürlich sehr gut sein, dass mir der Track in ein paar Tagen sowas von auf den Keks geht, aber bis dahin ist es noch lange hin.
Der Beat ist von, ihr wisst schon was, geklaut, aber so funktioniert Hip Hop nunmal.
Und wenn man es so schafft einem ziemlich toten Song neues Leben einzuhauchen, kann auch niemand was dagegen haben.

Das Ding wird (unter anderem auch wegen des tollen Videos) durch die Decke gehen, garantiert.

Freitag, 5. Februar 2010

Yeasayer - Odd Blood.

Stereogum und Konsorten müssen ziemlich aufgeregt sein dieser Tage. Letztes Jahr um diese Zeit war das Rennen um das Album des Jahres dank weiter verbreiteter Begeisterung in Indieamerika schon längst gelaufen. Animal Collective sollten bereits im Januar das Rennen machen und selbst (neue) Schwergewichtler wie Grizzly Bear oder The XX konnten im Verlaufe des Jahres nichts mehr daran ändern.

Dieses Jahr sieht das alles ein bisschen anders aus. Sicher, wir haben das bereits früh geleakte Teen Dream von Beach House, das überall im Internet gefeiert wird, aber richtig festlegen will sich niemand.
Mit Yeasayer´s Odd Blood kommt nun sofort der nächste Kandidat um die Ecke gebogen, der, wenn es nach mir ginge, auch am Ende des Jahres auf dem Thron sitzen könnte. Denn der zweite Langspieler des Quartetts aus Brooklyn ist zunächst einmal eines: verdammt gut.

Dafür hat sich die Band für den Aufnahmeprozess zumindestens unter der Woche vollkommen aus New York verabschiedet und ist aufs Land gefahren um sich bloß nicht ablenken zu lassen, bei all den Möglichkeiten die die Stadt am Hudson River bietet. Gut getan hat es dem Sound der Platte allemal, auch, oder gerade weil dieser sehr sehr poppig geworden ist, ohne an Qualität eingebüßt zu haben. Songs wie "One" oder die fantastische erste Single "Ambling Alp" könnten sicherlich auch ohne große Proteste Nachmittags im Mainstream Radio laufen.

Das Wichtigste aber bleibt die Tatsache, dass Yeasayer es schaffen das Niveau während der gesammten Spielzeit hochzuhalten. All Hour Cymbals hatte ohne Frage mit "2080" oder "Sunrise" ganz vorzügliche Songs, nur wurde die Platte nach hinten raus einfach qualitativ ein bisschen zu dünn. Diesen Fehler haben sie diesesmal nicht gemacht. Odd Blood ist eine ziemlich runde Sache mit den richtigen Höhen und Tiefen, die manchmal so cheesy klingen, dass man sich verwundert am Kopf kratzen muss und sich fragt, warum die Songs trotzdem so zeitlos klingen.

Darüber hinaus spielt die Band ihre Stärken gnadenlos aus. Große Melodiebögen, vertrackte Rhytmik und nicht zuletzt die großartige Stimme von Chris Keating machen Odd Blood zu einem überragendem Album. Einzig und allein für das grauenvolle Artwork kann mit dem Eindruck der LP als Gesamtkunstwerk nicht mithalten.
Denn genau damit und mit nichts Anderem haben wir es hier zu tun.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Song des Tages #5



Es fängt ein bisschen an, wie ein Protestsong.
Von wegen Jugendkultur und so.
Was danach kommt, könnte aber protestferner nicht sein.
Die neue Single von The Radio Dept. , Heaven´s on fire ist ein wunderschön verträumtes Frühlingslied mitten im tiefsten Winter.
Funktioniert aber trotzdem sehr gut und last.fm verrät, dass die schwedische Band schon seit 1995 existiert, es gibt also eine Menge nachzuholen.
Aber der Reihe nach:

Montag, 25. Januar 2010

feiertag.


Der schönste Tag des Jahres wird vermutlich irgendwo im Mai liegen.
Denn genau da veröffentlichen The National ihr neues Album, den bis dato unbetitelten Nachfolger zu Boxer, dessen Bedeutung ich wohl nicht weiter erläutern muss.
Und weil das an guten Nachrichten noch nicht auszureichen scheint, packen die  Brooklyner noch ein paar Tourdaten obendrauf:

04/22-23 - Richmond, VA @ The National Theater
05/06 - London, England @ Royal Albert Hall
05/07 - Paris, France @ Le Zenith
05/09 - Berlin, Germany @ Astra
05/22 - Los Angeles, CA @ The Wiltern
05/23 - San Diego, CA @ Spreckels Theater
05/27 - Oakland, CA @ Fox Theater
06/02 - Boston, MA @ House of Blues
06/05 - Philadelphia, PA @ Electric Factory
06/06 - Washington DC @ DAR Constitution Hall
06/08 - Toronto, Ont. @ Massey Hall
06/16 - New York, NY @ Radio City Music Hall

Bleibt nur zu hoffen, dass neben dem Berlin Date noch weitere Deutschland Daten eingeplant sind.
Matt Berniger beschreibt das Werk mit folgenden Worten:

"We started out trying to make a fun pop record. I had the word HAPPINESS taped to my wall. We veered off that course immediately. We've narrowed it down to about 15 songs now and it's going to be our best record (one song you can dance to) but it can't be described as happy."

Und weil es bis Mai noch ziemlich lange hin ist:

Donnerstag, 21. Januar 2010

der Meisterwerkler.


Es ist für mich schwer vorstellbar, aber Justin Vernon hatte vor Bon Iver offensichtlich auch schon ein musikalisches Leben.
Und da mag es niemanden überraschen, dass edas zwar anders , aber nicht minder großartig war. Mindestens 2 Oktaven tiefer und mit noch ein bisschen mehr Zittern in der Stimme.
Dieser Song ist so wunderbar unterproduziert und ehrlich.
Danke, Internet.        

Samstag, 16. Januar 2010

Song des Tages #4


Gerade beim wunderbaren electru blog gefunden, sind Two Door Cinema Club an mir letztes Jahr ziemlich spurlos vorbeigegangen. Dabei hat deren neue Single so ziemlich alles, was einen super Song ausmacht: catchy Gesang, Telecaster und das obligatorische Glockenspiel. Zu schade, dass der Song im Original aus der Konserve dann doch eher nach hektischer Hipsterband als nach gemütlichem Sonntagmorgen klingen.

Donnerstag, 14. Januar 2010

talent borrows. genius steals.



 Es gibt so Bands, da passt in meinen Gehörgängen sofort alles.
The Morning Benders sind das neueste Beispiel aus der Kategorie, was aber auch daran liegen dürfte, dass Grizzly Bear das ganze letzte Jahr gute Vorarbeit geleistet haben.

Denn die Vorabsingle "Promises" zum Anfäng März erscheinenden Album "Big Echo" hat so ziemlich alles was auch schon den 4er aus Brooklyn auszeichnet:

Lauter ahhh´s und ohhh´s, vertrackte Rhytmik und nicht zuletzt ein großartiges Gespür für Melodien, die mindestens einen Winter überdauern. Nur ein bisschen ungestümer und rauer gehen die Benders im Vergleich zu den berühmten Kollegen zu Werke.

The Morning Benders - Promises

So muss intelligenter Feelgoodpop 2010 klingen.
Da kommt noch ne Menge auf uns zu.

Montag, 11. Januar 2010

so why, so sad ?



Gute anderthalb Jahre ist es nun her dass Israel Nebeker and Ryan Dobrowski mit Hilfe einiger Gastmusiker ihr Debüt 3 Rounds and a sound unter dem Namen Blind Pilot veröffentlich haben.
Danach waren sie zu zweit auf Tour und zwar nicht  in verdreckten Nightlinern, sondern klimaschonend auf zwei Fahrrädern, von Washington nach San Francisco. Mit selbstgebauten Anhängerwagen für die Instrumente und, die Formulierung sei verziehen, einer Menge guter Songs im Gepäck. Woran es genau liegt, dass die Band vor allem in Deutschland noch gänzlich unbekannt ist, ist mir ziemlich schleierhaft, Zuhause in den Staaten reichte es hingegen schon für Supportslots für die Decemberists und auch auf dem Soundtrack der dritten Staffel von Californication ist das Duo vertreten.

Zuhause sind die beiden im melancholischen Folk, wie er fragiler und reiner nicht sein könnte.
Da stört es auch nicht, dass hier keine Genregrenzen gesprengt werden, solange die Songs so gut sind: